Behandlung mit Schmerzmitteln
Schmerzmittel. Millionen Menschen in Deutschland nehmen täglich ein Schmerzmittel.
Schauen wir erst einmal welche Schmerzmittel der Schulmedizin eingesetzt werden, danach werfen wir einen Blick auf die Schmerzmittel der Naturheilkunde und Aletrnativmedizin.
Schulmedizin
In sehr vielen Fällen versuchen Schmerzpatienten bereits eigenständig, dem Schmerz mit Tabletten entgegen zu wirken. Dabei wird meist jedoch nur das quälende Gefühl, nicht jedoch die Ursache behandelt, sondern die Schmerzweiterleitung „nur“ unterbrochen.
Die Gabe von Medikamenten kann:
- oral (über den Mund),
- intravenös (als Injektion oder Infusion),
- in Form von Pflastern (z.B. Opioide bei einer Krebsbehandlung) oder auch als
- Suppositorium (Zäpfchen) erfolgen.
Dabei werden als Basis meist nichtsteroidale Anthirheumatika (NSAR), z.B. mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Ibuprofen oder Paracetamol gewählt. Das aufgenommene Präparat wird über den Blutweg zum Ziel transportiert, wobei es spezielle Enzyme (Prostaglandine = Gewebshormone) in ihrer Wirkung hemmt und so Schmerzen reduziert, Fieber senkt und auch Entzündungen abklingen lassen kann.
Schwere Schmerzformen (die zum Teil durch nicht heilbare Ursachen begründet sind) werden vornehmlich mit opioidhaltigen Medikamenten gelindert (z.B. mit dem Wirkstoff Tramadol oder der Kombination aus Tilidin und Naloxon), wobei die Gefahr einer Abhängigkeit rasch gegeben ist.
Und dann gibt es ja auch noch die sogenannten „Muskelrelaxantien“. Diese Relaxantien sollen den Muskel „entspannen“. Häufig verwendete Präparate sind unter anderem das Norflex® oder das Mydocalm®.
Hier nochmal eine Übersicht der am häufigsten verwendeten Schmerzmittel:
- Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR): Diese Gruppe umfasst Medikamente wie Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen und Aspirin. Sie werden häufig zur Behandlung von Schmerzen, Entzündungen und Fieber eingesetzt.
- Paracetamol (Acetaminophen): Paracetamol wird oft bei Schmerzen und Fieber eingesetzt und ist bekannt für seine schmerzlindernde und fiebersenkende Wirkung. Es ist in vielen rezeptfreien Medikamenten enthalten.
- Opioide: Diese Gruppe von Schmerzmitteln ist sehr stark und wird oft zur Behandlung von starken Schmerzen verschrieben. Beispiele sind Morphin, Codein, Oxycodon und Fentanyl. Aufgrund ihres Suchtpotenzials werden sie jedoch mit Vorsicht verschrieben.
- COX-2-Inhibitoren: Diese sind eine Unterklasse der NSAR und umfassen Medikamente wie Celecoxib. Sie sind dafür bekannt, weniger Magen-Darm-Nebenwirkungen zu verursachen als herkömmliche NSAR.
- Triptane: Speziell zur Behandlung von Migräne und Cluster-Kopfschmerzen entwickelt. Beispiele sind Sumatriptan und Rizatriptan.
- Muskelrelaxantien: Diese werden zur Behandlung von Muskelschmerzen und -krämpfen eingesetzt. Beispiele sind Baclofen und Cyclobenzaprin.
- Antidepressiva und Antiepileptika: Bestimmte Medikamente in diesen Kategorien, wie Amitriptylin und Gabapentin, werden auch zur Schmerzbehandlung eingesetzt, insbesondere bei Nervenschmerzen.
Sie sehen: die Medikamente gegen Schmerzen sind zahlreich und füllen viele Regale der Apotheken.
Über die Gefahren und Nebenwirkungen der Schmerzmittel wird zwar berichtet, werden aber viel zu oft ignoriert.
Kommen wir zu den „Alternativen“.
Alternative Schmerzmittel
Zu den „Alternativen Schmerzmitteln“ müssen wir zwischen Substanzen zum Einnehmen und bestimmten Verfahren (Entspannung, Akupunktur, Osteopathie, usw.) unterscheiden. Hier eine Übersicht:
Heilpflanzen
- Weidenrinde: Enthält Salicin, eine Vorstufe von Aspirin.
- Teufelskralle: Wird traditionell zur Linderung von Gelenkschmerzen und Entzündungen verwendet.
- Kurkuma (Curcumin): Bekannt für seine entzündungshemmenden Eigenschaften.
- Ingwer: Kann bei Muskelschmerzen und Arthrose hilfreich sein.
Akupunktur
Eine traditionelle chinesische Medizinmethode, bei der dünne Nadeln in bestimmte Punkte am Körper eingeführt werden, um Schmerzen zu lindern und den Körper zu heilen.
Homöopathie
Basierend auf dem Prinzip „Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt“, werden extrem verdünnte Substanzen verwendet, um den Körper zur Selbstheilung anzuregen.
Aromatherapie
Verwendung ätherischer Öle, die durch Geruch und Hautanwendung Schmerzen lindern können. Beispiele sind Lavendelöl und Pfefferminzöl.
Chiropraktik / Osteopathie
Manuelle Therapie, vor allem der Wirbelsäule, um Schmerzen zu lindern und die Körperfunktionen zu verbessern.
Klassische Massage
Kann helfen, Muskelverspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern.
Yoga und Tai Chi
Diese sanften Bewegungspraktiken können helfen, den Körper zu dehnen, die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
Meditation und Mindfulness
Techniken zur Stressreduzierung, die helfen können, mit chronischen Schmerzen umzugehen.
Wärme- und Kältetherapie
Anwendung von Wärme oder Kälte kann bei bestimmten Arten von Schmerzen, wie Muskelverspannungen oder Gelenkschmerzen, hilfreich sein.
Bewegung
Eine völlig unterschätze Komponente! Bewegungstherapie ist eine wirksame Methode zur Schmerzbehandlung, da sie die Freisetzung von Endorphinen, natürlichen schmerzlindernden Substanzen im Körper, fördert. Diese Endorphine tragen dazu bei, das Schmerzempfinden zu reduzieren und verbessern die Stimmung, was eine wichtige Rolle in der Schmerzbewältigung spielt. Außerdem stärkt regelmäßige Bewegung die Muskeln und verbessert die Durchblutung, was zur Verringerung chronischer Schmerzen beitragen kann, indem sie die Schmerzbahnung im Gehirn modifiziert und hemmt, was das Gesamtempfinden von Schmerz verringern kann.